Sommertour Dr. Marcus Faber, die erste Woche
Vom Plenarsaal direkt in den Sommerurlaub? Nicht für den Bundestagsabgeordneten der FDP, Dr. Marcus Faber! „Jetzt nutze ich die Zeit, auf Sommertour zu gehen und mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ins Gespräch zu kommen. Meine Reise geht durch ganz Sachsen-Anhalt und durch meinen Wahlkreis, die Altmark“, so Faber.
Auftakt der Sommertour waren am 23. Juli Besuche bei Traditionsbetrieben der Region. Faber besuchte die Agrargenossenschaft „Altmärkische Höhe“ in Lückstedt, die DE-VAU-GE GESUNDKOSTWERK GmbH in Tangermünde und die Altmärker Fleisch- und Wurstwaren in Stendal.
„Als stellv. Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, setze ich mich unter anderem ein für faire Rahmenbedingungen für heimische, landwirtschaftliche Betriebe. Wir müssen den ländlichen Raum stärken und ihn zukunftsfähig machen. Das bedeutet auch, zu erkennen, dass Digitalisierung und Entbürokratisierung vor dem Thema „Landwirtschaft“ nicht halt machen. Als FDP wollen wir die unternehmerische Landwirtschaft – gleich ob konventionell oder ökologisch – stärken und Innovationen fördern.“
Im Gespräch mit Herrn Wiese von der Agrargenossenschaft „Altmärkische Höhe“ habe ich erfahren, dass sein Betrieb an 54 Tagen im Jahr kontrolliert wird. „Es ist schockierend, mit welchen zusätzlichen Belastungen die Landwirtschaft von ihrer eigentlichen Arbeit, nämlich der Produktion von Lebensmitteln, abgehalten wird. Es kann nicht sein, dass sogar zusätzliches Personal eingestellt werden muss, um die bürokratischen Vorgaben des Ministeriums für Landwirtschaft abarbeiten zu können“, so der Bundestagsabgeordnete Faber.
Themen die in allen Gesprächen immer wieder aufkamen waren fehlende Fachkräfte und fehlende Auszubildende. „Alle Betriebe, die ich heute besucht habe, bilden aus, bieten faire und überdurchschnittlich gute Rahmenbedingungen. Sich in einem Praktikum von den regionalen und traditionellen Arbeitgebern ein Bild zu machen und vielleicht hier eine Ausbildung zu beginnen, kann ich nur allen Jugendlichen aus der Region, die noch auf Ausbildungs- oder Jobsuche sind, ans Herz legen“, so Faber.
Mit der Sommertour möchte ich die Themen der Menschen aus Sachsen-Anhalt besser kennenlernen und mich nach Möglichkeit auch auf Bundesebene dafür stark machen. Ich will Brücken schlagen zwischen Bundes- und Landespolitik, dafür wurde ich gewählt. Sachsen-Anhalt ist ein starkes Land, die Sachsen-Anhalter sind Macher. Mich davon zu überzeugen und nach meinen Möglichkeiten zu unterstützen, darauf freue ich mich“, so der stellv. Landesvorsitzende der FDP in Sachsen-Anhalt, Marcus Faber.
Weitere Stationen der ersten Woche:
24.Juli, Tag zwei der Sommertour: wieder unterwegs in der Altmark. Der erste Termin führte mich zu „Ihr Landbäcker“, dem Stendaler Traditionsbetrieb. Und nach der Besichtigung kann ich das nur bestätigen: Hier ist noch sehr viel Handwerk, ein familiäres Klima, Handschlag vom Chef mit jedem Mitarbeiter, den wir getroffen haben. Trotz der Idylle im Betrieb, hat auch dieses Unternehmen Nachwuchssorgen und Fachkräftemangel. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Auszubildenden von 80-85 auf 20-25 gesunken. Geschäftsführer Andreas Bosse reagiert flexibel auf die Situation: Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen mit den verschiedensten Voraussetzungen in das Unternehmen, aber hier begegnen sich alle auf Augenhöhe, egal ob sie eine körperliche oder geistige Einschränkung haben, einen Migrationshintergrund, etc. Hier geht es um die Arbeit und darum, dass jeder das macht, was er kann. So funktioniert das Team und der ganze Betrieb, so die Philosophie von Herrn Bosse. Auch auf die Folgen der anhaltenden Dürre muss er reagieren, die vor der Backstube nicht halt macht.
25.Juli:Was mich hier erwartet, auf einem unscheinbaren Garagengelände mitten in Tangerhütte, klingt ein bisschen wie die Geschichte von heute sehr erfolgreichen, großen Unternehmen. Vor 10 Jahren beginnt Matthias Teek in einer dieser Garagen mit seiner ein-Mann-Firma. Und ist heute mit seinem (Haupt)Geschäft „Kärchern in XXL“, wie er selber sagt, ohne Konkurrenz. Mittlerweile arbeitet hier die ganze Familie. Mit Sohn Felix ist er, wenn es der Auftrag verlangt, überall im Land unterwegs und befreit Oberflächen mit seiner 2500 Bar-Anlage, von Schmutz und Lacken. Aber Herr Teek ist Vollblutingenieur und tüftelt immer an neuen Ideen. Größtes Projekt: Rotorblätter von Windrädern demontieren. Das schafft man mit mindestens 3000 Bar und einem Hydraulikschneider. Um das Schneiden für die Arbeiter sicher zu machen, haben die Teeks ein Verfahren entwickelt, dass im letzten Jahr sogar den Arbeitsschutzpreis gewonnen hat! Matetec ist aber noch lange nicht fertig: 4 bis 5 Projekte sind quasi in Warteschleife. Ganz großes Ziel ist es, einen Demontagebetrieb für Rotorblätter von Windkrafträdern aufzubauen. Dazu arbeiten sie „mit Hochdruck“ an einem Forschungsprojekt gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut. Dafür versuche ich gerne Türen zu öffnen.
28.Juli: Besuch beim weltweit größten Produzenten von Seitenwellen und Radlagern: bei der NTN Antriebstechnik GmbH in Gardelegen. NTN-Geschäftsführer Guido Steffen und VDI-Bezirksgruppen-Leiter Peter Timme haben mir das Werk gezeigt und in einer Präsentation das Unternehmen mit Hauptsitz und Ursprung in Japan, vorgestellt. Ein riesiger Konzern mit Produktionsstandorten weltweit – „Nah am Kunden produzieren“ ist hier die Unternehmensphilosophie. Hauptkunde für die Produktion in Gardelegen ist Volkswagen in Wolfsburg. Wehrmutstropfen, neben dem auch hier vorherrschenden Mangel an Fachkräften und Azubis: NTN musste selber Glasfaserkabel verlegen lassen, da sie sonst nicht mehr arbeitsfähig gewesen wären. Es kann wirklich nicht sein, dass die Landesregierung nicht nur große Unternehmen wie NTN, sondern auch kleine und mittelständische Betriebe, die genauso auf schnelles Internet angewiesen sind, nach wie vor mit diesem Thema alleine lässt.
Eine gute Nachricht gab es noch von Herrn Steffen: NTN feiert in diesem Jahr das 100jährige Jubiläum!
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